Nürnberg. Am 1. Juli ist das neue deutsche Organ- und Gewebespenderegister in die zweite Phase gestartet: Intensivmediziner werden dann in allen Entnahmekliniken die dort hinterlegten Eintragungen einsehen müssen. Trotz der gesetzlich vorgeschriebenen Registerabfrage bei jedem potenziellen Organspender bestehen nach wie vor signifikante Herausforderungen in den Kliniken, insbesondere hinsichtlich einer zuverlässigen elektronischen Anbindung an das Register. An einem gemeinsamen Runden Tisch im BMG haben auch Vertreter der DGAI konstruktiv mitgearbeitet. Gemeinsam erstellten alle Akteure unter anderem eine Liste mit FAQs, die die Kliniken in der Anfangszeit unterstützen sollen.
Die absehbaren Schwierigkeiten bei der Anbindung an das Register waren bei deutschlandweiten Umfragen in den Netzwerken der Transplantationsbeauftragten erkannt worden. Um sicherzustellen, dass die Einführung des Organ- und Gewebespendenregisters (OGR) keine Organspende behindert, hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) daraufhin in Zusammenarbeit mit Intensivmedizinern, Vertretern der Netzwerke der Transplantationsbeauftragten sowie den Organspende-Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) und der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) einen Runden Tisch etabliert. „Durch diese gemeinsamen Maßnahmen sind die Transplantationsbeauftragten, die zu ca. 60 Prozent aus uns Anästhesistinnen und Anästhesisten bestehen, sichtbarer geworden und konnten aktiv zum Umgang mit dem OGR beitragen, insbesondere durch die Entwicklung verschiedener Überbrückungshilfen“, erklärt Prof. Klaus Hahnenkamp, Federführender der Kommission Organspende und Organtransplantation der DGAI.
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